Endometriose mit chronischen Unterleibsschmerzen:
21. November 2023
Ernährung
Eine vorliegende Studie in Berlin untersuchte, ob bei Endometriose mit chronischen Unterleibsschmerzen eine Schmerzreduktion mit Hilfe transkranieller Hirnstimulation (tDCS) erreicht werden kann. Die klinische Studie mit 36 Patientinnen zeigte eine signifikant reduzierte Schmerzwahrnehmung nach 10-tägiger Stimulation. Die Ergebnisse unterstützen auch die Bedeutung einer multimodalen Schmerztherapie bei Endometriose.
Anhaltende Schmerzen können das Gehirn und das zentrale Nervensystem so verändern, dass man empfindlicher auf alltägliche Reize reagiert. Daher ist es wichtig, wiederkehrende Schmerzen so gut wie möglich zu lindern. Endometriose ist eine Krankheit, die bei Frauen oft zu chronischen Schmerzen im Unterleib führt. Es ist nach wie vor schwierig, diese Krankheit effektiv zu behandeln und den betroffenen Frauen Schmerzlinderung zu ermöglichen. Bei anderen Arten von anhaltenden Schmerzen wurde die transkranielle Hirnstimulation (tDCS) erfolgreich eingesetzt, um die Schmerzen zu reduzieren. Dabei wird normalerweise der primäre motorische Cortex (M1) stimuliert. In einer aktuellen Studie in Berlin wurde untersucht, ob tDCS auch bei Endometriose mit chronischen Unterleibsschmerzen eine Schmerzlinderung bewirken kann.
Können Hirnstimulationen die Schmerzen bei Endometriose lindern?
In der klinischen Studie der Phase II wurden Patientinnen mit Endometriose und chronischen Unterleibsschmerzen untersucht. Alle hatten Schmerzen mit einer Intensität von mindestens 3 (auf einer Skala von 0-10) über mindestens 3 Monate in den letzten sechs Monaten. Die Hälfte der Teilnehmerinnen erhielt eine aktive Stimulation (20 Minuten lang), während die andere Hälfte eine Schein-Stimulation (20 Sekunden lang, mit der Apparatur für 20 Minuten am Kopf) erhielt. Die tDCS-Sitzungen wurden über 10 Tage durchgeführt.
Hirnstimulation über 10 Tage vs. Placebo
Die Wissenschaftler wollten herausfinden, ob sich die Empfindlichkeit gegenüber Druckschmerzen durch die Behandlung verändert. Dazu benutzten sie spezielle Kunststoffborsten, um den Schmerz- und Tastsinn zu testen. Außerdem fragten sie die Teilnehmerinnen, wie stark ihre Schmerzen waren. Die Tests fanden zu Beginn der Studie, nach den 10 Behandlungstagen und eine Woche danach statt.
Insgesamt nahmen 36 Frauen mit Endometriose und chronischen Unterleibsschmerzen teil. Die Gruppe, die die aktive Hirnstimulation erhielt, zeigte eine deutlich geringere Schmerzempfindung im Vergleich zur Placebogruppe, sowohl bei den Druckschmerztests als auch bei der Bewertung ihrer Schmerzen. Die Schmerzlinderung hielt auch eine Woche nach Ende der Behandlung an, wie weitere Untersuchungen zeigten.
Die Ergebnisse:
Die Studie hat gezeigt, dass die Hirnstimulation mit tDCS auch eine Woche nach der Behandlung die Schmerzen im Unterleib verringern kann. Das bedeutet, dass die Behandlung auch längerfristig wirksam sein könnte. Die Ergebnisse zeigen auch, dass das zentrale Nervensystem eine wichtige Rolle bei chronischen Schmerzen durch Endometriose spielt. Daher ist es wichtig, verschiedene Methoden zur Schmerzlinderung bei Endometriose zu verwenden.
Autor:
Mechsner S, Grünert J, Wiese JJ, Vormbäumen J, Sehouli J, Siegmund B, Neeb L, Prüß MS. Transcranial direct current stimulation to reduce chronic pelvic pain in endometriosis: phase II randomized controlled clinical trial. Pain Med. 2023 Jul 5;24(7):809-817. doi: 10.1093/pm/pnad031. PMID: 36882181.
Mechsner S, Grünert J, Wiese JJ, Vormbäumen J, Sehouli J, Siegmund B, Neeb L, Prüß MS. Transcranial direct current stimulation to reduce chronic pelvic pain in endometriosis: phase II randomized controlled clinical trial. Pain Med. 2023 Jul 5;24(7):809-817. doi: 10.1093/pm/pnad031. PMID: 36882181.